Urticae herba - Brennesselkraut
Stammpflanzen: Urtica dioica L. und Urtica urens L. [Fam. Urticaceae/Brennesselgewächse; Große bzw. kleine Brennessel].
Inhaltsstoffe: Ca. 1-2 % Flavonoide, insbesondere Glucoside und Rutinoside von Quercetin, Isorhamnetin und Kämpferol sowie das Isorhamnetin-3-O-neohesperidosid. In geringer Konzentration verschiedene aliphatische organische Säuren, Chlorogensäure sowie das Hydroxycumarin Scopoletin. Nur in U. dioica 0,03 bis 1,6 % Kaffeoyläpfelsäure. In den Brennhaaren kleine Mengen Acetylcholin, Serotonin und Ameisensäure. Bis 20 % Mineralstoffe, u. a. mit Kieselsäure, Kalium und Nitrat (ca. 1,5 % in Handelssorten).
Equiseti herba - Schachtelhalmkraut
Stammpflanze: Equisetum arvense L. [Fam. Equisetaceae/Schachtelhalmgewächse; Ackerschachtelhalm].
Inhaltsstoffe: Mehr als 10 % mineralische Bestandteile, zahlreiche Flavonoide, überwiegend Glucoside von Quercetin und Kämpferol, daneben auch die Luteolin- und Apigenin-5-O-ß-D-glucoside. In geringer Konzentration Alkaloide, darunter evtl. in Spuren das toxische Palustrin.
Pruni spinosae flos - Schlehdornblüten
Stammpflanze: Prunus spinosa L. [Fam. Rosaceae/Rosengewächse; Schlehdorn].
Inhaltsstoffe: Mindestens 2,5 % Flavonoide, überwiegend Glykoside von Quercetin und Kämpferol, darunter u. a. Quercitrin, Rutin und Hyperosid.
Anwendungsgebiete: Ausschließlich in der Volksheilkunde, u. a. als Diuretikum, Diaphoretikum und bei Erkältungskrankheiten. Die Wirksamkeit bei den beanspruchten Anwendungsgebieten ist nicht ausreichend belegt.
4. Flavonoiddrogen mit diaphoretischer Wirksamkeit
Sambuci flos - Holunderblüten
Stammpflanze: Sambucus nigra L. [Fam. Sambucaceae/Holundergewächse (Caprifoliaceae); Holunder].
Inhaltsstoffe: Bis 3,5 % Flavonoide überwiegend Glykoside von Quercetin, Kämpferol und Isorhamnetin, darunter mit dem Aglykon Quercetin das Isoquercitrin, Hyperosid und Rutin sowie mit dem Aglykon Kämpferol das Astragalin. Neben den Flavonoiden 0,03 bis 0,14 eines Öls, welches sich aus freien Fettsäuren, Alkanen und Monoterpenen zusammensetzt. Ferner ca. 0,1 % Sterole, 1 % Triterpenalkohole (a- und ß-Amyrin), 0,85 % Triterpensäuren (Ursol-, 20-Hydroxyursol- und Oleanolsäure) sowie Hydroxyzimtsäuren. In Spuren das Mandelsäurenitrilglycosid Sambunigrin.
Tiliae flos - Lindenblüten
Stammpflanzen: Tilia cordata MILL. und Tilia platyphyllos SCOP. [Fam. Tiliaceae/Lindengewächse; Winter- bzw. Sommer-Linde].
Inhaltsstoffe: Etwas über 1 % Flavonoide, fast ausschließlich Glykoside der Flavonole Quercetin und Kämpferol, darunter die Quercetinglykoside Isoquercitrin, Quercitrin, Hyperosid und Rutin sowie die Kämpferolglykoside Astragalin, Afzelin und das Tilirosid (p-Cumarsäureester des Afzelins), ca. 10 % Schleimstoffe, 2 % Gerbstoffe, Phenylpropansäuren, 0,2 % ätherisches Öl.

© Thomas Schöpke thomas@schoepke.de