3. Phenylacrylaldehyde - Phenylallylalkohole - Phenylpropene
flüchtige Verbindungen, die insbesondere als Bausteine von Lignin und zum Teil auch als Komponenten von ätherischen Ölen Bedeutung besitzen
4. Lignane
Dimere von Phenylpropanderivaten, die über das C-2 der Propanseitenkette miteinander verbunden sind (2,2'-Verknüpfung; Lignane im engeren Sinne oder Neolignane)
- neben der C2-C2'-Bindung können die Grundkörper durch verschiedene weitere C-C- oder C-O-C-Bindungen verknüpft sein, wodurch Lignane eingeteilt werden können:
-
# Dibenzylbutane (z. B. Guajaretsäure und meso-Nordihydroguajaretsäure)
# Dibenzylbutyrolactone [= Lignanolide; davon abgeleitet: Aryltetraline mit zusätzlicher C-C-Bindung zwischen C-2 im aromatischen Ring und C1' der Seitenkette des zweiten Phenylpropankörpers (Podophyllotoxine)]
Tetrahydrofuranlignane (z. B. Sesamin, Cubebin)
Eigenschaften:
- meist farblose, kristalline, schwer flüchtige Verbindungen ohne Geruch und auffallendem Geschmack (Ausnahme: Podophyllumlignane)
- je nach Substitutentenmuster unterschiedliche Polarität und damit variierende Löslichkeit
Biogenese/Entstehung:
- wahrscheinlich durch oxidative Kupplung von zwei Phenylpropanderivaten mit radikalischem Mechanismus
- neben der 2,2'-Bindung im Zuge der Stabilisierung des Systems Ausbildung weiterer C-C und C-O-C-Bindungen möglich, die zu o. g. Typen führt
4.1. Anwendung
4.1.1. Isolierte Stoffgemische und Reinstoffe
Podophyllinum - Podophyllin
Definition/Herkunft: Das aus dem Rhizom und anhängenden Wurzeln von Podophyllum peltatum L. [Fam. Berberidaceae / Berberitzengewächse; Maiapfel, Fußblatt] durch ethanolische Extraktion mit anschließender Fällung in stark verdünnter Säure gewonnene Harz.
Eigenschaften: Gelbes, amorphes Pulver oder lockere, zerreibliche, amorphe Masse mit gelblicher bis bräunlich-grauer Farbe und bitterem Geschmack; hygroskopisch, unlöslich in Wasser, löslich in Ammoniaklösung und Ethanol.
Zusammensetzung: 40 bis 50 % Podophyllotoxin und weitere Lignane (Peltatine = a- und ß-Peltatin)
Wirkungen: Podophyllotoxin und andere Lignane mit trans-ständigem Lactonring mitosehemmend, insbesondere die Peltatine stark abführend.
Anwendungsgebiete: Podophyllin bzw. (zunehmend) reines Podophyllotoxin als 5-25prozentige ethanolische Lösung, Ölsuspension oder Salbe bzw. lokal gegen Kondylomen, selten auch als Laxans.
Etoposid - Teniposid - Mitopodozid
Definition/Herkunft: Partialsynthetische Abwandlungsprodukte des Podophyllotoxins.
Eigenschaften/Wirkung: Podophyllotoxinnebenwirkungen Diarrhoe und Erbrechen reduziert. Keine Tubulinbindung. Zytostatische Wirkung.
Anwendung: Basistherapeutika in der Chemotherapie verschiedener Tumorerkrankungen.

© Thomas Schöpke thomas@schoepke.de