12. ABTEILUNG: PTERIDOPHYTA (Farnartige Pflanzen)
Merkmale:
- dimorpher Generationswechsel mit als Prothallium bezeichnetem thallösem Gametophyten und einem einen echten Kormus ausbildenden, die dominierende Generation darstellenden Sporophyten
- auf dem Gametophyten Entwicklung der Archegonien und Antheridien, in denen Spermatozoiden gebildet werden (Fortpflanzung somit an Anwesenheit von Wasser gebunden)
- aus der Zygote Entwicklung des Sporophyten, der auf den Blättern Sporangien trägt
- mit der Evolution Differenzierung der Blätter in sporenbildende Sporophylle und assimilierende Trophophylle, Gruppierung der Sporophylle in Blüten (Bärlappe, Schachtelhalme), Gruppierung der Sporangien in Sori und Differenzierung der Sporen in Mikro- und Megasporen (Heterosporie)
- Vorhandensein von Leitbündeln aus Tracheiden (jedoch noch keine Tracheen)

Bilder:
Lycopodium-sp.: die Art zeigt die für die Unterklasse typischen, schraubig angeordneten kleine Blättchen (Mikrophylle) Marsilea drummondii (Kleefarn; Marsileaceae/ Marsileales/ Filicatae): charakteristisch für diese Familie sind ein stark reduziertes Leitsystem und kriechender Rhizome, bei der Gattung Marsilea zudem die kleeblattähnlichen Blätter Platycerium bifurcatum (Polypodiaceae/ Polypodiales/ Filicatae): neben den terrestrischen Arten zeichnen sich eine Reihe von Farnen durch eine epiphytische Lebensweise aus Angiopteris erecta (Angiopteridaceae/ Marattiales/ Filicatae): die Art zeigt die für die Marattiales typischen, bis zu 3 m langen Wedel Dicksonia antarctica (Dicksoniaceae/ Polypodiales/ Filicatae): die Familie umfaßt die mächtigen Baumfarne der tropischen Nebelwälder sowie der Regenwälder südhemisphärischer Subtropen

1. Klasse: Psilophytae (Urfarne)
- fossile Klasse
- im Silur als erste Landpflanzen und bereits zu Beginn des Oberdevon wieder ausgestorbene Pflanzen mit Rhynia als Prototyp
2. Klasse: Psilotatae
- wurzellose, meist epiphytisch lebendede Sporophyten
- systematische Stellung in Diskussion (neuere Annahmen sprechen für nahe Beziehung zu den Lycopodiatae)
- heimisch mit monözischen Gattungen Psilotum und Tmesipteris insbesondere in Neuseeland und Australien
3. Klasse: Lycopodiatae (Bärlappgewächse)
- terrestrische oder epiphytische Pflanzen, deren gabelig verzweigter Sproß mit vielen spiralig gestellten, kleinen Schuppenblättern (Mikrophylle) versehen ist
- untergliedert in die Ordnungen Lycopodiales, Selaginellales, Lepidodendrales und Isoëtales
4. Klasse: Equisetatae (Schachtelhalme)
- heterospor, Sporophyten mit Wurzeln
- Sproß bestehend aus alternierend aufeinanderfolgenden Knoten, von denen die quirlig angeordneten Blätter (Mikrophylle) entspringen, und dazwischenliegenden Internodien
- Sporangien zu mehreren an der Unterseiten von Sporophyllen, die zu zapfenförmigen, entständigen Sporophyllständen vereinigt sind
- chemisch charakterisiert durch Einlagerung von Silikat in Zellwand (Ligninersatz), das Vorkommen phenolischer Verbindungen (insb. Flavonoide) und z. T. durch Bildung von Alkaloiden
- unterteilt in die vier Ordnungen Hyeniales, Sphenophyllales, Calamitales und Equisetales
5. Klasse: Filicatae (Farngewächse)
- Sporophyt mit echten Wurzeln, schraubig angeordneten, komplex gebauten Megaphyllen (Blätter, die sowohl der Photosynthese als auch der Fortpflanzung dienen)
- Sporangien meist an der Unterseite, teilweise auch an der Seite der Megaphylle angeordnet
- chemisch charakterisiert durch hohen Gehalt an Gerbstoffen (kondensierte Gerbstoffe), der bis 10 % betragen kann, weitere phenolische Verbindungen wie Phenolcarbonsäuren und Flavonoide, die Gattung Dryopteris zudem durch Vorkommen von Acylphloroglucinderivaten
- untergliedert in 8 Ordnungen (2 ausgestorbene und 2 rezente), von denen die Polypodiales mit etwa 7.000 Arten die umfangreichste darstellen
Pharmazeutische Bedeutung:
früher Nutzung von Dryopteris filix-mas agg. (Gemeiner Wurmfarn; Ordnung Polypodiales, Fam. Dryopteraceae)gegen Bandwürmer, heute jedoch insbesonderer infolge der geringen therapeutischen Breite als Mittel der eine lähmende Wirkung auf Bandwürmer ausübenden Acylphloroglucinderivate weitgehend durch synthetisch gewonnene Stoffe ersetzt

© Thomas Schöpke